Führung und Verantwortung in der Hundeerziehung

Ein Plädoyer an dich selbst

Du hast dir einen Hund in dein Leben geholt. Was glaubst du, was erwartet dein Hund von dir? Dazu passend habe ich noch eine zweite Frage an dich: Was bringst du in diese wunderschöne Verbindung mit ein?

Aus meiner Sicht erwartet der Hund von dir Führung und Führung ist die Übernahme von Verantwortung zur Sicherheit deines Hundes.

Hast du dich schon einmal wirklich selbst gefragt, wie ernsthaft du bereit bist, dieser Führungsverantwortung täglich gerecht zu werden?

Der Hund im Wandel der Zeit

Heute muss der Hund im Alltag immer mehr können. Die Erwartungen an ihn sind enorm hoch. Somit bist auch du ständig gefordert. Ohne ein verlässliches Miteinander, wird das nichts werden. Du bist gefordert respektvoll und mit viel Sicherheit deinen Hund wirklich wertzuschätzen, ihn dabei auch zu motivieren, zu fordern und zu fördern.

Das ist ein toller Weg und genau so sollte es aussehen!

Mach dir aber auch klar, womit das nichts zu tun haben darf.

• ständig mit deinem Hund zu diskutieren
• einen überherzlichen Kuschelkurs zu führen
• immer nur Druck auszuüben, Hunde brauchen keinen Diktator
• seine Handlungen ständig durch deine Brille zu bewerten
• ihm keine klare Rückmeldung über sein Verhalten zu geben
• Konflikte zu umschiffen und unangenehme Situationen ständig zu vermeiden

Der Mensch im Wandel der Zeit

Gerade in letzter Zeit habe ich das Gefühl, dass viele Menschen es ihrem Hund immer recht machen möchte. Das sie bestrebt sind das es dem Hund immer nur gut geht. Das seine Bedürfnisse täglich erfüllt werden. Das sie ihren Hund unbedingt verstehen müssen.

Oft geht auch die große Angst um: Dann liebt er mich nicht mehr!

Dabei verlieren sich diese Menschen oft selber. Sie vergessen ihre Bedürfnisse. Sie können sich selber nicht verstehen. Oft fehlt dann auch ein sehr klares Ziel, wie sie mit ihrem Hund ganz konkret zusammenleben möchten.

Ich bin mir sicher, so wird das nichts! Sondern: nur wenn du ein klares Ziel hast, kannst du das auch verfolgen. Wenn es dir gut geht, geht es auch deinem Hund gut. Geht es dir und deinem Hund gut, geht es euch gut. Dieses Gebilde aus dir, deinem Hund und dem euch muss harmonisch ausbalanciert sein. Bist du zu viel um deinen Hund besorgt, leidest du und euer wir. Bist du zu sehr bei dir, leidet dein Hund und euer wir. Bist du zu sehr auf das wir bedacht, geht es meist dem Hund und auch dir nicht so gut. Ein ständiges Wechselspiel mit teuflischen Wirkungen, wenn es dir entgleitet. Wenn du dir entgleitest.

Du willst ja bestimmt eine verlässliche Vertrauensperson für deinen Hund werden. Starte dazu aber kein Theaterspiel. Dein Hund durchschaut das sofort. Verstelle dich nicht, handle nicht gegen dein Bauchgefühl, vernachlässige nicht deine Bedürfnisse und bekämpfe dich nicht selber.

Bleib echt. Respektiere dich und vertrau dir, trau dir auch was zu. Pflege einen ganz natürlichen Umgang mit dem Thema Führung und auch mit Dominanz. Lerne auch loszulassen und nicht ständig alles unter Kontrolle haben zu müssen.

Hast du darauf so richtig Lust und willst du aus deinem tiefsten Herzen heraus mehr handeln als quatschen, dann bist du auf dem richtigen Weg!

Klare Handlungsschritte dazu erarbeite ich mit dir gern gemeinsam in Privatlektionen oder in meinen Klein & Fein Seminaren. Ab August 2020 kannst du das auch in meinem Buch vertiefen und ab Mai 2020 in meiner Online-Webinar-Akademie. Ich freue mich auf dich.

Ich kann dich nur bestärken, mach das. Dein Hund wird es dir danken. Hunde sind Anpassungskünstler, die sich gern fallen lassen, sobald sie erkennen, dass sie bei dir sicher aufgehoben sind. Immer, in jeder Situation und nicht nur wenn es aus deiner Sicht darauf ankommt und der Dackel Balduin den Radfahrer gerade zum wiederholten Male zum Teufel jagt. Sondern der Teufel steckt hier wirklich in jedem täglichen noch so kleinen Detail und das bringt deinem Hund Planungssicherheit, aus dem dann ein tiefes Vertrauen wird.

Viel Freude dabei!

Herzliche Grüße Kai

„Damit Mensch und Hund sich verstehen“