Der Hund zieht an der Leine

Das Ding mit der Leinenführigkeit

Gestern saß ich im Vapiano auf der Prager Straße. Durch die großen Fenster konnte ich ganz in Ruhe das Leben draußen beobachten. Besonders angetan hatten es mir natürlich die Hunde, die mit ihren Menschen spazieren gingen. Es gab verschiedene Teams mit allerlei verschiedenen technischen Ausrüstungen. Geschirre, Halsbänder, Flexileinen, Schleppleinen, Führleinen, einfach oder doppelt gesichert, ja sogar getragen in der Tasche – alles war dabei.

Alleine oder im Team?

Ich sah nur wenige Teams die gemeinsam gingen. Meist orientierten sich die Hunde drangvoll nach vorn (der Hund zieht an der Leine) und ihre Menschen folgten ihnen brav. Mitunter waren diese mit ihrem Smartphone oder einem angeregten Gespräch mit einer weiteren Person beschäftigt. Der Hund bestimmte Tempo und Richtung und nahm seinen Menschen am anderen Ende der Leine gar nicht wahr. Sein Fokus lag im Vorwärts, im Schnüffeln und auch im Markieren.

Vom Versuch, ein Team zu werden

Irgendwann wird es den Menschen dann zu viel und sie fragen sich, wie das mit der Leinenführigkeit wohl zu bewerkstelligen sei. Da wird an der Leine geruckt, vom Halsband auf das Geschirr gewechselt (oder andersrum), die Richtung geändert, stehen geblieben, geclickert, mit Leckerli belohnt usw. – leider oft nicht mit dem gewünschten nachhaltigen Erfolg.

Wie zieht Ihr Hund nun nicht mehr an der Leine?

D I E erfolgreiche Methode gibt es nicht – das ist meine Erfahrung. So unterschiedlich wie die Mensch-Hund-Teams sind, so verschieden kann das Vorgehen sein. Selbst bei Frauchen und Herrchen und ein und demselben Hund kann es verschiedene Ansätze geben die zum Erfolg führen.

Es ist sehr hilfreich, wenn du dir ganz genau darüber bewusst wirst, was Leinenführigkeit für dich überhaupt bedeutet. Mit einem klaren Ziel im Kopf wirst du erstaunt sein, wie schnell du zum Erfolg kommst. Was bist du bereit zu leisten? Was kannst du umsetzen? Der Weg zum entspannten Miteinander ist Fleißarbeit. Beständigkeit zahlt sich schnell aus und fehlende Konsequenz leider auch.

Mein Weg

Die Leinenführigkeit hat für mich eine elementare Bedeutung und muss sorgfältig erarbeitet werden. Damit die Leine eine Führleine werden kann, muss einer führen und den Rahmen vorgeben. Das solltest du sein. Die Leine gibt Sicherheit und wird zur Kommunikationshilfe. Ich zeige dir immer mindestens drei Varianten und wir wählen den Weg, den dein Hund versteht und den du leisten kannst.

Mein persönlicher Favorit ist eine klare Ansprache dem Hund gegenüber schon beim Start. Nur mit einem gesprächsbereiten Hund kann ich in den Dialog treten. Langsam tasten wir uns gemeinsam voran ohne die Aufmerksamkeit zwischen uns abreißen zu lassen. Den Raum vor uns beanspruche ich für mich. Geht das ohne Ablenkung gut, D A R F mir der Hund folgen. Er muss es nicht. Ist er nicht mehr aufmerksam und verliert mich, entferne ich mich mit einigen schnellen Schritten von ihm. Schließt er auf belohne ich das mit einem herzlichem Lob – verbal und/oder ein sanftes Abstreichen. Auf eine zu stark motivierende Belohnung verzichte ich anfangs, um den Hund nicht in eine Dauererwartungshaltung zu versetzen. Zu keiner Zeit darf die Leine unter Spannung stehen. Meine Ausrüstung: ein gut sitzendes Halsband, für den Start eine kurze Führleine, später eine längere Leine von ca. 4 Metern um zum Schluss ohne Leine mit dem Hund laufen zu können.

Mach deinen Test!

Ob du dich überhaupt mit der Leinenführigkeit beschäftigen oder gar nicht mehr beschäftigen musst, kannst du selbst ganz einfach einmal überprüfen. Führe deinen Hund an einem 1,50 Meter langen, dünnen Bindfaden. Schau deinen Hund dabei nicht an. Bau Stopps, Wendungen und verschiedene Geschwindigkeiten ein. Hält der Faden, ist das eine tolle gemeinsame Leistung. Reißt der Faden, hast du eine Aufgabe gefunden. (Bitte achte bei dem Test unbedingt auf die Sicherheit deines Hundes und auf die deiner Umwelt! Führe diesen Test nur an einem sicheren Ort durch.)

Fazit

D E N Weg zur Leinenführigkeit gibt es nicht. Zieht der Hund an der Leine muss genau definiert werden, wie es anders bei euch aussehen soll. Mit der nötigen Klarheit dauert es in der Regel eine Woche, bis der Hund diese Lektion begriffen hat.

Wie du sofort die Leinenführigkeit in deinem Team verbessern kannst, zeige ich dir sehr gern. Plane dafür im ersten Schritt eine Investition von 120 Minuten und 190 EUR ein. So finden wir gemeinsam auch für euch einen Weg zum Miteinander an der lockeren Leine. Versprochen!

Hier kannst du dazu noch mehr erfahren und deinen Termin buchen: Das Leinending