Hundebegegnungen

Konflikten frühzeitig vorbeugen

Unter Hundehaltern und in vielen Foren entbrennt zum Thema Hundekontakt oft schnell eine hitzige Diskussion, gehen doch die Sichtweisen weit auseinander. Am besten ist es sich mit den Fragen dazu bereits zu beschäftigen bevor ein Hund einzieht. Nicht alle Hundebesitzer gehören zu den Glücklichen, deren Hund niemals Probleme mit Artgenossen hat.

Informieren Sie sich bei dieser Gelegenheit auch über den Begriff Welpenschutz. Bei etwas intensiver Beschäftigung mit dem Wort Welpenschutz werden Sie feststellen, dass da ganz oft ein großes Missverständnis vorliegt. Auch Hundetreffen an der Leine sind für viele ein Buch mit sieben Siegeln. Dabei ist es so einfach…

Ihr Hund bringt alle Voraussetzungen mit, sich wunderbar in Ihre soziale Gemeinschaft einzugliedern. Dazu gehört auch der Kontakt mit Artgenossen. Fördern Sie diesen Kontakt. Erstrebenswert ist ein Hund, der fremden Hunden freundlich gegenübertritt. Bieten Sie dem Hund die Möglichkeit, mit Artgenossen zu kommunizieren und seine Muttersprache nicht zu verlernen. So bleibt er sicher in seiner Art der Kommunikation und verlernt auch die hündischen Regeln nicht. Trotzdem sollte es auch möglich sein, Hundebegegnungen ohne Kontakt zu passieren falls Sie einmal keine Zeit dafür haben.

Dürfen die mal spielen?

Bevor sich die Hunde kennenlernen, verständigen Sie sich kurz mit dem anderen Hundehalter und klären ab, ob ein Kontakt überhaupt möglich und gewünscht ist. Treffen Sie auf problemlose Hunde, sollten Sie ruhig oft diese Hundebegegnungen zulassen. Nehmen Sie sich diese Zeit. Trauen Sie sich auch, solche passenden Kontakte für Ihren Hund anzubahnen und zu pflegen. Hunde brauchen Kontakte zu bekannten Artgenossen, jedoch nicht immer zu jedem Hund den Sie treffen.

Werden Sie bei solchen Treffen zum Beobachter Ihres Hundes. Sie können so auch gleichzeitig etwas von seiner Sprache lernen. Nebenbei knüpfen Sie ganz einfach Freundschaften zu anderen Menschen. Hunde verbinden eben.

Kontakte sind kein Muss

Nehmen Sie bitte Rücksicht auf Hundehalter, die keinen Kontakt wünschen. Ein solches Team erkennen Sie schon aus der Ferne. Entweder ist der Hund angeleint, wird angeleint oder Mensch und Hund gehen einen Bogen. Geben Sie den Raum, den dieses Team benötigt. Rufen Sie Ihren Hund zu sich und leinen Sie ihn an. Das gibt Ihrem Gegenüber Sicherheit, die sich auch auf seinen Hund überträgt. Es kann viele gute Gründe dafür geben, dass ein anderes Gespann diese Unterstützung von Ihnen benötigt. Der Hund kann unverträglich mit Artgenossen sein, das Team befindet sich gerade im Training oder gesundheitliche und altersbedingte Ursachen lassen keinen Hundekontakt zu. Diese Menschen mit Ihren Hunden werden Ihnen für Ihr verantwortungsvolles Handeln sehr dankbar sein.

Die feine hündische Art lernen…

In den ersten vier Wochen nach dem Einzug sollten Sie für den Hund unbedingt im Mittelpunkt stehen. Kontakte zu Artgenossen sind da nicht unbedingt nötig. Nutzen Sie diese Zeit intensiv zum Aufbau Ihres Miteinanders. Gemeinsames Erleben und Entdecken sollte im Mittelpunkt stehen. Besprechen Sie Ihr Regelwerk. Was ist erlaubt und was nicht? Klare Spielregeln erleichtern einen guten Start. Stärken Sie das Vertrauen des Hundes zu Ihnen. Es wird sich im Laufe des Hundelebens lohnen, wenn Sie genau jetzt zur Vertrauensperson für Ihren Hund werden.

Welpenspielstunden oder Hundetreffen in denen unkontrolliertes Herumtoben gefördert wird sehe ich sehr kritisch. Das rächt sich schnell und durch die Erfahrungen die der Hund gemacht hat, will er nur noch spielen oder umgeht Hundekontakte – je nachdem wie Ihr Hund solche Situationen für sich bewertet hat. Suchen Sie sich eine Welpenstunde, einen Junghundekurs oder eine organisierte Hundewanderung, die von Fachkräften geleitet wird. Sie als Mensch sollten im Mittelpunkt stehen und gefördert werden. Besuchen Sie ruhig vorab ohne Ihren Hund verschiedene Hundeschulen und machen Sie sich Ihr Bild. Steht zum Beispiel genug Personal zur Verfügung? Wird eine große Gruppe gegebenenfalls getrennt und wenn ja, nach welchen Kriterien? Gibt es Hunde, die immer wieder den Angriffen von besonders übermütigen Artgenossen ausgesetzt sind? Wie wird damit umgegangen? Wird der Hund von seiner Vertrauensperson weggeschickt wenn er Schutz sucht, damit er einen Konflikt “selber klärt”? Warum?

Achten sie auch darauf, dass der Hund nicht mit Leckerli gelockt und bestochen wird. (Das ist ein neues Thema, demnächst mehr dazu.) Ihre Persönlichkeit muss jetzt im Mittelpunkt stehen und Ihre Arbeit der ersten vier Wochen wird jetzt greifen. Leckerlis werden später eingesetzt aber niemals im Beziehungsaufbau. Es lohnt sich hier wirklich einer professionellen Hundeschule zu vertrauen. Nicht die Kosten oder die Entfernung sollten den Ausschlag geben. Der Preis den Sie später für jetzt falsch gesetzte Signale zahlen müssen kann sehr hoch sein.

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